Quarz entsteht in der Natur in verschiedenster Art. Quarz kristallisiert von den höchsten Temperaturen (Körner in den vulkanischen Gesteinen) über mittlere Temperaturen (in den Quarzgängen) bis zu niedrigen Temperaturen (in verkieselten Bäumen und Fossilien auf der Erdoberfläche).
Quarz ist der ungekrönte König unter den Mineralen. Er gehört zu den häufigsten Mineralen in der Erdrinde, wo er mit etwa 12 % vertreten ist.
Da der Quarz in der Natur auch sehr stabil ist, das heißt, er verwittert in andere Mineralarten weder durch chemische Witterung, noch durch Hitze oder Druck wie die meisten andere Minerale. Seine mechanische Verwitterung begrenzt sich auf einen Zerfall auf kleinere Bruchstücke oder Abrundung. Deshalb finden wir den Quarz fast überall.
Quarz bildet oft sichtbare Bestandteile der magmatischen Gesteine (z. B. Granit), der metamorphen Gesteine (z. B. Gneis) und der Sedimente (z. B. Sand, Geröll, Sandstein). Er ist auch in den organischen Ablagerungen vertreten, z. B. in den abgestorbenen Lebewesen mit verkieselten Schallen, Pilznageln im Tonmergel oder Kieselalgen in Kieselgur. Quarz füllt Risse in der Erdrinde und so entstehen Quarzgänge.
Quarz kann viele Gestalten haben. Er kann wunderbare Kristalle bilden, wie der Bergkristall, violetter Amethyst, gelber Zitrin, grüner Prasem, brauner Rauchquarz oder schwarzer Morion. Die Farben werden durch Beimischungen anderer Elemente im Strukturnetz des Quarzes oder durch die radioaktive Bestrahlung verursacht.
Man kann auch nicht kristallisierte Quarzvarietäten finden, z. B. Rosenquarz, grün und braun funkelnde Aventurin oder blaugraue Chalzedon. Seltsame Quarzarten sind die Katzenaugen, Falkenaugen und Tiegeraugen, die mit Eisenoxid gefärbt sind und mit Fasern aus Amphibol (Krokydolit) durchgewachsen sind. Manche farbigen Varietäten des Quarzes sind Edelsteine oder Halbedelsteine und werden für Schmuck bearbeitet.
Anderes Mal durchdrängt die kolloidale Kieselsäuredie Baumstämme in den sedimentären Schichten. Mit der Zeit versteinen die Hölzer. Solche verkieselten Baumstämme heißen Araukarit. In ihren Hohlräumen haben sich Bergkristall, Rauchquarz oder Chalzedon gebildet.
Auch der „gewöhnliche“ weiße und graue Quarz findet nach seinem Zermahlen oder Schmelzen in vielen Industriebranchen Verwendung, besonders bei der Erzeugung von Glas, Porzellan, Keramik, Glasfaserstoff, Farbfüllungen oder Wasserglas. Der Quarzsand und Kies werden im Bauwesen im jedem Beton und Märtel gebraucht.
Etwa 12 km von hier entfernt, oberhalb der Gemeinde Hazlov (Haslau), befindet sich der Böhmische Quarzwall, bzw. sein Segment - die Felsengruppe Goethova skalka (Rommersreuther Schweiz). Die Felsen bestehen aus reinem Gangquarz und wurden einst für die lokalen Porzellanwerke gefördert.
Andere Quarzsteinbrüche befinden sich etwa 50 km entfernt, bei Tatrovice (Dotterwies) in der Umgebung von Chodov (Chodau). Dort wurde weißer Gangquarz bis 1955 für die Karlsbader Porzellanwerke abgebaut. Heute wird für die Porzellanherstelllung weißgrauer Quarzsand aus der Lagerstätte Velký Luh (Klinghart), etwa 10 km von hier weg, benutzt. Dieser Sand ist durch Verwitterung des Fichtelgebirgsgranits entstanden.
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